135 Jahre Badner Bahn: Vom Ziegeltransport zur meist genutzten Regionalbahn
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- Publiziert am
21.03.2023
Die Gründung der „Actiengesellschaft der Wiener Localbahnen“ vor 135 Jahren am 22. März 1888 gilt als Geburtsstunde der Badner Bahn.
„Heute ist die Badner Bahn die meistgenutzte Regionalbahn Österreichs. Sie verbindet auf einer Strecke von rund 27 Kilometern die Stadtzentren von Wien und Baden und ist ein Musterbeispiel für erfolgreichen bundesländerübergreifenden öffentlichen Verkehr. Zehntausende Fahrgäste sind mit ihr täglich umweltfreundlich unterwegs“, betont Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke.
Die 1888 neu gegründeten Wiener Lokalbahnen (WLB) kauften von der „Neuen Wiener Tramway Gesellschaft“ Züge und Infrastruktur der ehemaligen Dampftramway von Wien Gaudenzdorf bis Wiener Neudorf. In Zeiten der Industrialisierung war die Strecke für den Güterverkehr noch wichtiger als für den Personenverkehr. Aus den Ziegelöfen im Süden Wiens wurden damals per Bahn große Mengen an Tonziegeln nach Wien transportiert – auch für die Prachtbauten entlang der Ringstraße. Später folgte der Ausbau der Strecke von Wiener Neudorf bis Guntramsdorf. 1897 übernahmen die WLB den Betrieb der bereits bestehenden elektrischen Straßenbahn in Baden. Zwei Jahre später wurden die Strecken miteinander verknüpft und der durchgängige Betrieb von Wien nach Baden aufgenommen. Es folgte die Elektrifizierung der gesamten Strecke in den Jahren 1906/07, bis 1910 wuchsen die Fahrgastzahlen auf 4 Millionen an.
Später folgte der Ausbau der Strecke von Wiener Neudorf bis Guntramsdorf. 1897 übernahmen die WLB den Betrieb der bereits bestehenden elektrischen Straßenbahn in Baden. Zwei Jahre später wurden die Strecken miteinander verknüpft und der durchgängige Betrieb von Wien nach Baden aufgenommen. Es folgte die Elektrifizierung der gesamten Strecke in den Jahren 1906/07, bis 1910 wuchsen die Fahrgastzahlen auf 4 Millionen an.
Herausforderungen und Ausbau der Infrastruktur
In Folge von Kriegsschäden an der Infrastruktur und dem Aufkommen des Autoverkehrs, verlor die Badner Bahn nach dem zweiten Weltkrieg zunächst an Bedeutung. Durch die Modernisierung der Infrastruktur, den Einsatz neuer Wagen und den Ausbau neuer Ortsteile, wie etwa der Südstadt in Maria Enzersdorf oder der Eröffnung der Shopping City Süd, stiegen die Fahrgastzahlen wieder an. Gemeinsam mit der Anschaffung der Zugsgeneration TW100 im Jahr 1979 konnte die Höchstgeschwindigkeit auf 80km/h gesteigert werden. Bereits seit dessen Gründung im Jahr 1984 ist die Badner Bahn Teil des Gesamtangebotes im Verkehrsverbund Ost-Region (VOR). Fahrgäste profitieren von durchgängig gültigen Tickets.
Mehrere Taktverdichtungen steigerten in den Folgejahren die Attraktivität der Badner Bahn weiter. Seit Ende 2020 ist die Badner Bahn von Wien Oper bis Wiener Neudorf im dichten 7,5 Minuten-Takt unterwegs. Für immer mehr Pendler*innen wurde die Badner Bahn eine wichtige Verbindung im Südraum von Wien und ist es bis heute. Etwa jeder zweite Fahrgast nutzt die umweltfreundliche Badner Bahn für den Arbeitsweg. Die Fahrgastzahlen stiegen in den letzten Jahren – unterbrochen nur durch die Pandemie – konstant. 2022 nutzten rund 12,6 Millionen Fahrgäste die Badner Bahn.
Die neue Badner Bahn
„Seit vielen Jahren modernisieren wir als Betreibergesellschaft der Badner Bahn die Haltestellen hinsichtlich Komfort und Barrierefreiheit. Die neuen Züge, die seit Jahresbeginn im Einsatz sind, haben dank Barrierefreiheit, Klimatisierung und mehr Sitzplätzen für eine weitere Attraktivierung der Badner Bahn gesorgt“, sagt Monika Unterholzner, Geschäftsführerin der Wiener Lokalbahnen.